Abbruch!

Für den vierten Tag habe ich eine größere Wanderung vor. Es geht zu den drei Zinnen. Ich fahre dazu bereits um 04:00 Uhr aus Cortina los, um pünktlich an der Auronzo-Hütte zu sein. Angekommen, ist der Parkplatz noch fast leer. Nur wenige Autos stehen dort. Etwas gruselig ist es schon auf über 2.000 Metern Höhe zu stehen und nicht mal die Hand vor Augen sehen zu können. Ich überlege kurz, ob ich lieber warten sollte, bis es wirklich hell ist. Ich kenne die Strecke zwar, nur war ich das letzte Mal vor fünf Jahren hier.

Somit mache ich mich also auf den Weg. In weiter Entfernung sehe ich andere Wanderer mit ihren Stirnlampen und lauf den Weg und im Rücken der drei Zinnen zum Zielspot. Nach einigen Metern werde ich sicherer und die Angst vor dem Ungewissen schlägt um in Vorfreude. Bis zur ersten größeren Steigerung. Es gibt zwei Wege, die ich jetzt nehmen könnte. Einen entlang der drei Zinnen und direkt am Berg. Hier ist zu erwähnen, dass diese Wege sehr schmal sind und man leicht abrutschen könnte. Gerade im dunkel ist mir das zu heikel und so wähle ich den längeren, aber nicht weniger anstrengenden, zweiten Weg. Nach etwa 45 Minuten bin ich auf der Paternkofel, einem Hang, angekommen. Von hier kämpfe ich mich die letzten Meter entlang des schmalen Pfades nach oben. Langsam wird es auch hell und ich muss mich sputen, um nicht das beste Licht zu verpassen. Perfekt! Denke ich und mache die ersten Aufnahmen des Tages.

Wenig später geht die Sonne komplett auf und ich mache mich auf den Weg zur Drei-Zinnen-Hütte. Auf ein Mittag hoffe ich vergebens, denn die Hütte ist bereits geschlossen. Ich nehme noch die kleine Kirche mit und mache ein paar Hero-Shots. Danach geht es zurück zum Auto, denn ich möchte noch eine zweite Wanderung an diesem Tag machen. Eigentlich!

Um die Mittagszeit wird es richtig voll an den Zinnen. Ich mache ein kurzes Nickerchen und plane für den Nachmittag den Aufstieg zur Mesurina-Gruppe. Einer DER markanten Gipfel in den Dolomiten. Schnell merke ich, dass ich komplett durch bin und meine Füße wirklich unangenehm schmerzen. Ich breche hier ab und trete den Weg zurück zum Auto an. Innerlich denke ich mir, ob ich wirklich noch den kompletten Hang hinauf geschafft hätte. Aber ich kenne meine Grenzen und bin dennoch glücklich über das heute erreichte.

Danach kehre ich in einem kleinem Refugio ein und gönne mir Pizza und was lekeres zu trinken. Am Abend bin ich nochmals am Lago di Antorno und am Misurinasee. Dort hole ich die letzten Shots für den Tag. Ich falle totmüde ins Bett und freue mich auf den neuen Tag.

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